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Vorsorge rettet Leben in Nepal

 - Vorsorge rettet Leben in Nepal
Chefarzt Moritz Schwoerer bei der Behandlung einer Nepalesin in einer der Aussenstationen des Dhulikhel-Hospitals

Mit dem "Vorsorgeprogramm Gebärmutterhalskrebs in Nepal“ hat der RC Fürstenfeldbruck vor zwei Jahren das größte eigenständige Projekt in seiner über 50-jährigen Geschichte gestartet und jetzt abgeschlossen.

Rainer Bonhorst27.08.2023

Dass Vorsorgeuntersuchungen Leben retten, ist hierzulande hinreichend bekannt - dagegen eher nicht in Nepal. Das Programm des RC Fürstenfeldbruck wirbt vor Ort für Vorsorge, ermöglicht die entsprechenden Untersuchungen und notwendige Behandlungen.

 

"Dass sich Frauen überhaupt bis zu eineinhalb Tage lang in Flip-Flops auf den Weg machen, um zu einer der 20 Aussenstationen des Krankenhauses in Dhulikhel zu kommen, ist schon nicht so einfach“, erzählt Moritz Schwoerer, Chefarzt der Brucker Frauenklinik. Aber der Weg zur Klinik in der Stadt Dhulikhel, die 25 Kilometer östlich von Kathmandu auf 1500 Metern Höhe liegt, ist für viele Nepali unmöglich. Deswegen gibt es die Aussenstationen, in denen zu bestimmten Zeiten Fachärzte stundenweise praktizieren.

 

Sollten dabei Viren oder Krebsvorstufen diagnostiziert werden, können kleinere Behandlungen direkt vor Ort durchgeführt werden. Größere Eingriffe müssen im Krankenhaus erfolgen. Gebärmutterhalskrebs kommt in Nepal noch sehr viel häufiger vor als in Mitteleuropa und stellt eine der häufigsten krebsbedingten Todesursachen für Frauen im Alter zwischen 15 und 44 Jahren dar.

 

Mit den Spenden des Clubs wurden Tests, Geräte und anderes Material angeschafft. So konnten über 2500 Frauen innerhalb von eineinhalb Jahren erreicht werden. Auch die Ausbildung von örtlichen Krankenschwestern wurde finanziert. Ein wichtiger Projektpartner: der RC Dhulikhel.

 

Zur Finanzierung dieses Engagements hat der RC Fürstenfeldbruck tief in seine Tasche gegriffen. "Neben den Spenden der Mitglieder hat dazu auch der Erlös aus dem Christbaumverkauf beigetragen, den der Club jährlich im Advent Grafrather Wald veranstaltet“, so Dirk Eikemeier. In seine damalige Präsidentschaft fiel der Startschuss, für dieses Projekt. Der örtliche Beitrag, den der Distrikt 1841 aufbesserte, wurde durch die Einbindung in die internationale Rotary-Organisation vervielfacht. So kamen 68 100 US Dollar zusammen.

 

Entscheidend war dabei das Engagement des Chefarztes der Fürstenfeldbrucker Frauenklinik. Als Spezialist für gynäkologische Onkologie war Moritz Schwoerer in den vergangenen Jahren sechs Mal in Nepal - nicht nur, um in den Aussenstationen selbst Untersuchungen durchzuführen, sondern auch, um internationale onkologische Kongresse und Fortbildungen für örtliche Mediziner durchzuführen. „Die Menschen in Nepal freuen sich, wenn man sie unterstützt. Buddhisten und Hinduisten kommen friedlich miteinander aus“, so der Arzt.

 

Gute Rahmenbedingungen also für ein nachhaltiges Rotary-Entwicklungshilfeprojekt.