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Erfahrungsbericht

Was RYLA bewirkt

67 junge „Leader von Morgen“ aus über 25 Nationen trafen sich zu den Internationalen Rotary Youth Leadership Award (RYLA) vom 26. Mai bis zum 4. Juni 2014 in Sydney. »Dieses IRYLA war mehr als nur ein 10-tägiger Workshop, es ist eine Erfahrung für mein Leben und das meiner neu ins Herz geschlossenen Freunde«, sagt Teilnehmer und Rotaracter Janek Dittrich. Ein Erfahrungsbericht.

25.06.2014

Wie wäre es, in nur 10 Tagen die Chance erhalten, einmal um den Globus zu reisen, Kulturen zu erleben, sich frei zu fühlen? Ideen, Wissen und Energie in Projekte fließen zu lassen und zu entdecken, dass verschiedene Kulturen und Lebenswege auf eine Idee so positiv einstrahlen können, dass diese in kurzer Zeit zu einem dynamischen Projekt wird? 67 junge „Leader von Morgen“ aus über 25 Nationen hatten die Chance, diese wertvollen Erfahrungen bei dem diesjährigen Internationalen Rotary Youth Leadership Award (RYLA) vom 26. Mai bis zum 04. Juni 2014 in Sydney zu sammeln.

Rotary Youth Leadership Awards (RYLA) ist ein intensives Trainingsprogramm, angesiedelt im Bereich der New Generations, bei dem Jugendliche und junge Erwachsene zusammenkommen, um ihren Charakter zu schärfen, Leadership-Fähigkeiten zu erlernen, sich persönlich zu entwickeln und die rotarische Familie kennenzulernen. Die oft als Seminar, Workshop oder Camp angelegten Veranstaltungen werden auf Club-, Distrikt- oder Multidistriktebene organisiert. 

Das Internationale RYLA (IRYLA) fand dieses Jahr zum ersten Mal nach dreijähriger Pause in Verbindung mit der Rotary International Convention statt, nachdem es in 2001 in San Antonio (Texas) gestartet und bis 2010 jährlich durchgeführt wurde. Sydney als Ursprungsstätte von RYLA garantierte nun den passenden Rahmen für eine Wiederauflage. Die überwältigende Kulisse des Olympiageländes von den Sommerspielen 2000 verbreitete olympischen Geist, der ganz klar die Motivation anfeuerte und sein Übriges zur großartigen Stimmung beitrug.

Die Bewerbung


Welche Dimensionen meine Nominierung für das IRYLA 2014 in Sydney annehmen wird, habe ich zunächst nicht erahnen können, als mich das Einladungsschreiben von Ron L. Burton im März erreichte. Die Bewerbung lag bereits zwei Monate zurück und die Herausforderung damals war klar, gefordert wurde herausragendes Leadership-Potenzial, darzulegen anhand eines drei-seitigen Motivationsschreibens, einem drei-minütigen Video über die eigene Person sowie dem Lebenslauf. Zunächst mussten jedoch der Governor meines Distriktes Erhard Mielenhausen sowie ein rotarischer Mentor, bei mir Franz Josef Aka, mit ihrer Unterschrift für die Eignung bürgen. Die Finanzierung der Grundkosten wurde vom Distrikt und den vier Clubs meiner Heimatregion übernommen.

Auch wenn RYLA mit internationalen Themen oder Gästen gestaltet werden können, gibt es nur ein offizielles Internationales RYLA – in diesem Fall von Rotary International unter der Federführung vom RYLA Committee organisiert und mit sehr viel Herzblut und Eigeninitiative der so wunderbaren Menschen umgesetzt, die uns als Moderatoren, Unterstützer oder Inspirations-Coaches zur Verfügung standen.

Wie lief das Seminar ab?


Die ersten vier Tage waren in verschiedene Blöcke gegliedert. Neben zwei Vorträgen von international aktiven Leadern bekamen wir theoretisches Wissen zu Leadership vermittelt, haben uns mit Hilfe sportlicher Aktivitäten den Themen Zusammenarbeit und Rollen im Team genähert, uns über interkulturelle und globale Kommunikation ausgetauscht und gelernt, wie man ein Service Projekt in den sechs "Six Areas of Focus" von Rotary International angeht. Letzteres blieb nicht nur in einer theoretischen Hemisphäre, sondern wurde von uns in Teams in Projektideen und –planungen umgesetzt. Im Anschluss an die sehr intensiven Trainingstage nutzen wir die Zeit weiter für unsere Projekte, gemeinsame Freizeitaktivitäten und nahmen an Veranstaltungen von Pre- und Convention teil.

Was ist nun das Ergebnis vom IRYLA und warum ist es eine so wertvolle Veranstaltung?


Ich denke, über den grundsätzlichen Wert von RYLA muss nicht diskutiert werden. Dieser sollte jedem Mitglied der Rotarischen Familie spätestens bewusst werden, wenn er ein RYLA in seinem Distrikt besucht.

Was zeichnet nun das Internationale RYLA besonders aus?

Natürlich ist es eine außergewöhnliche Chance für junge Menschen, abseits ihrer gewohnten Umgebung zu interagieren. In meinem Fall ging es auf die andere Seite der Erde, Englisch war die Basis der Verständigung. Durch die Diversität der Anwesenden wurden wir alle in unserem Verhalten gefordert und geschult. Neben dem vermittelten Wissen über Leadership lernten wir mehr über den Aufbau und die Durchführung von Service Projekten und entwickelten Ideen, die wir teilweise bereits angeschoben haben oder noch weiter entwickeln. Nicht zuletzt haben wir Freundschaft geschlossen und wurden durch die Teilnahme an Rotaract Pre-Convention sowie Rotary Convention mehr in die Rotarische Familie eingebettet.

Nach dem „Management by Objectives“-Ansatz müssen Ergebnisse zur Beurteilung messbar sein, soweit wir dieses auf Rotary übertragen möchten. Messbar? Geht es um Quantität könnte man langfristig sicherlich die erfolgreich durchgeführten Projekte zählen, die Anzahl der Teilnehmer, die Rotaract beitreten und später zu Rotary übergehen oder durch evidenzbasierte Verfahren die Verbesserung der interkulturellen Kompetenz oder die Festigung der Servicementalität messen. Kurzfristig kann ich Ihnen sagen, dass 67 Teilnehmer mit einer unmessbaren Motivation nach Hause kehren, den Koffer voller internationaler Freundschaften, die nach Definition Rotarys „Leader von Morgen“ sind. Die Frage ist also meiner Ansicht mehr, wie nutzen wir bzw. Rotary diese ausgebildete Ressource und das gilt für alle Teilnehmer von RYLA: Nutzen Sie diese, verlieren Sie nicht den Kontakt und binden Sie die Personen ein! Wenn Sie dies beachten werden Sie sehen, am Ende stimmt der Return on Investment!

Von Janek Dittrich, District Rotaract Representative

DRR 2013/2014
Rotaract Distrikt 1850
Mitglied des Rotaract Deutschland Komitees (RDK)